Der Grundstein

Beim „Grundstein“ handelt sich nicht um den ersten Stein, der bei einem Bauwerk gelegt wird. Vielmehr ist es ein besonders ausgewählter und vom Künstler bearbeiteter Stein, dem eine besondere Bedeutung zukommt.

Wenn dieser Stein gesegnet wird, dann wird in ihm das ganze Mauerwerk mitgesegnet. Das aber ist ein Bild für den Aufbau einer christlichen Gemeinde. Sie ist ein Gefüge von „lebendigen Steinen“, getauften Menschen, die den geistigen Tempel Gottes bilden.
So steht es in der Heiligen Schrift, im Hebräerbrief:

„Sein Haus sind wir, wenn wir die Zuversicht und die große Hoffnung bewahren bis an das Ende“
(Hebräer 3,6).

Jesus ist der Grundstein dieses Hauses. In ihm werden wir alle gesegnet.
Darum trägt der Grundstein unserer Kirche als Inschrift die Worte aus dem Epheserbrief:

„Ihr seid aufgebaut auf dem Fundament der Apostel und Propheten. Der Hauptstein aber ist Jesus Christus. In ihm zusammengefügt wächst der Bau empor zu einem heiligen Tempel im Herrn, in den auch ihr miteingebaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geiste.“
(Epheser 2,20-22).

Der Bildhauer Hubert Elsässer meißelte den Text in die Vorderseite des Grundsteins ein, in die Rückseite das Wappen des Erzbischofs Julius Kardinal Döpfner mit dessen Wappenspruch: „Praedicamus cruxifixum“ – „Wir verkünden den Gekreuzigten“ (1 Korinther 1,23a).

Außer der auf Pergament geschriebenen Urkunde enthält die Kupferbüchse, die in die Höhlung des Grundsteins eingemauert wurde, auch zeitgeschichtlich bedeutsame Beigaben, eine neue Ausgabe der Heiligen Schrift, die Baupläne für das Pfarrzentrum, Tageszeitungen, Münzen und Briefmarken.

Den Grundstein segnete Domkapitular Ernst Tewes am 24. September 1967. In der Predigt begründete er den Kirchenbau als Versammlungsraum der Gemeinde mit einer wichtigen Erfahrung des Christseins: „Du kannst nicht glauben ohne Gemeinde“. Die Bauleute fügten den Grundstein in die Trennwand zwischen dem südlichen Eingangsbereich und der Taufkapelle ein.