Die Monstranz

Die Bezeichnung Monstranz kommt aus der lateinischen Sprache. Monstrare heißt soviel wie zeigen oder hinweisen. Die Monstranz ist also ein Zeigegerät. Ursprünglich war die Monstranz ein Schaugerät für Reliquien. Seit dem 14. Jahrhundert wird in der Monstranz die konsekrierte Hostie bei Prozessionen, vor allem am Fronleichnamsfest, mitgetragen. Die Hostie wird in einem Schaugehäuse, meist aus Glas, durch einen sichelförmigen aufklappbaren Halter (genannt Lunula – kleiner Mond) befestigt. Zur sicheren Aufbewahrung der konsekrierten Hostie im Tabernakel wird sie in ein eigenes kleines Behältnis mit der Lunula eingeschoben. Dieses Behältnis nennt man Custodia. In den folgenden kunstgeschichtlichen Epochen erhielt die Monstranz, die mit der konsekrierten Hostie auch bei Andachten den Gläubigen gezeigt wurde (Andacht bei ausgesetztem Allerheiligsten), kunstvollen Schmuck gotischer Prägung oder nach barockem Empfinden oder in verspielter Rokoko-Manier. In unserer Zeit wurden Monstranzen auch fabrikmäßig oder kunsthandwerklich hergestellt, oft stark verkitscht, um dem "gesunden Volksempfinden" im Verständnis von Kunst vermeintlich entgegenzukommen.

In den letzten Jahrzehnten fand die kirchliche Kunst in der Herstellung von liturgischen Geräten wieder zurück zur edlen und schlichten Form, wie es die Monstranz in unserer Kirche beweist. Formal inspiriert von der Gestalt unserer Kirche schuf der Designer und Silberschmied Hans Berchtenbreiter, München, eine Monstranz aus Neusilber (Alpaca) und Silber platiert. Die konsekrierte Hostie wird von einem doppelten Silberreifen gehalten, der in das Lunulagehäuse von oben eingesteckt wird, und ist durch zwei parallel hintereinander stehende Platten aus Kunstglas, vergleichbar dem Glas in den Lichtschlitzen unserer Sakramentskapelle, von farbigen Metallschlieren lebendig durchzogen, zu sehen. Die dazugehörige Custodia, in Kastenform, ist aus Silber gefertigt.

Die Gussglasscheiben der Monstranz und der Lichtschlitze in der Kirche wurden von Erich Horndasch, Stammham/Marktl, angefertigt.