Kirchengeschichte

Die Bauarbeiten für unsere „Siedlung am Lerchenauer See“ begannen 1963. Schon ein Jahr darauf zogen die ersten Bewohner ein.

Zum ersten Seelsorger für das Neubaugebiet Lerchenauer See wurde zum 1. August 1965 Kurat Josef Hamberger ernannt. Die neu zu bildende Gemeinde erhielt den Namen des Apostels und Evangelisten Johannes zum Patron.

Formalrechtlich bestand die Gemeinde schon seit März 1966. Aber erst die Behelfskirche an der Toni-Pfülf-Straße ermöglichte es, dass die Gemeinde sich konstituierte. Der erste gemeinsame Gottesdienst, zugleich Erstkommunionfeier des Jahres, war am 22. Mai 1966.

Die Feier der Grundsteinlegung für das neue Gotteshaus fand am 24. September 1967 statt. Den Grundstein segnete Domkapitular Ernst Tewes im Auftrag des Erzbischofs. Der Grundstein, eingemauert zwischen Kirchenraum und Taufkapelle, enthält eine Kupferbüchse mit Urkunde, Bibel, Bauplan der Kirche, Tageszeitungen, Briefmarken, Münzen und Fotos.

Nach relativ kurzer Bauzeit konnten am 24. November 1968 Kirche und Pfarrzentrum eingeweiht werden. Die Konsekration der Kirche erfolgte durch Julius Kardinal Döpfner. In diesem Gottesdienst wurde Kurat Josef Hamberger zum ersten Pfarrer unserer Gemeinde ernannt. Er blieb es bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000.

Ihm folgte der jetzt amtierende Pfarrer Johannes Kurzydem nach.

Unsere Pfarrei schloss sich am 1. Januar 2003 mit der Nachbarpfarrei St. Christoph zum Pfarrverband Fasanerie zusammen. Beide Pfarreien wurden von Pfarrer Johannes Kurzydem geleitet. Seit 2012 erweiterte sich der Pfarrverband um die Gemeinde St. Peter und Paul in Feldmoching.

Unser Pfarrgebiet wird umgrenzt von der Heidelerchenstraße, der Bahnlinie Milbertshofen - Allach (DB-Nordring), der Lassallestraße, der Himmelschlüsselstraße, der Reinachstraße und der Bahnlinie München – Landshut.

Derzeit leben ca. 2.500 Katholiken im Pfarrgebiet.

Wir haben ein reges Gemeindeleben. Nehmen Sie daran aktiv teil. Es wird Sie und die Pfarrgemeinde bereichern.

Unser zweigruppiger Kindergarten mit 50 Plätzen genießt einen hervorragenden Ruf. Liebevolle Betreuung und ein geschätztes pädagogisches Konzept machen ihn zu einer begehrten Einrichtung.

Der Bau der Kirche

"Der Grundriss der Kirche stellt das zwangsläufige Ergebnis des nachkonziliaren und auch des urchristlichen Selbstverständnisses einer um den Tisch des Herrn zur Feier der Eucharistie versammelten Gemeinde dar." So beschreiben die Architekten Adolf und Helga Schnierle in der Festschrift zur Konsekration unserer Pfarrkirche 1968 den Kirchenraum.

Im Bau der Kirche wird also schon deutlich, wie die Gemeinde aufgebaut ist und wie sie sich selbst versteht: Christus ist die Mitte, versinnbildlicht durch den Altar. In gleicher Nähe zu ihm stehen alle, der Pfarrer als Gemeindeleiter und Vorsteher der Eucharistiefeier, und die Gemeindemitglieder, jedes mit seiner ganz besonderen Befähigung oder seiner besonderen Aufgabe im Gottesdienst und im Gemeindeleben. Alle zusammen sind "das Haus Gottes, das ist die Gemeinde des lebendigen Gottes" (1. Timotheusbrief 3,15).

Nichts Überflüssiges und nichts Aufdringliches in der Ausstattung der Kirche lenkt den Blick und die Gedanken ab. Jeder äußere Aufwand wurde vermieden. Die Schönheit des Raums beruht auf seiner Einfachheit und Klarheit. Alles ist ausgerichtet auf den Mittelpunkt, den Altartisch. Von drei Seiten umgeben ihn die Plätze der Gemeinde. Das große Kreuz aus Beton, das sich über die ganze Stirnwand der Kirche ausspannt, überträgt seine Ruhe und Sicherheit auf den Besucher, der sich Zeit nimmt, in diesem Raum zu verweilen. Was das Bauwerk in besonderer Weise auszeichnet, ist die Ausgewogenheit der Maße, die Bescheidung in der Form, das Bestreben, eine einheitliche bauliche Konzeption bis ins Detail durchzuführen, und die Verwendung weniger, aber sorgfältig aufeinander abgestimmter Materialien: schalungsrauher Beton, unverputztes Ziegelmauerwerk, rauh bearbeiteter Kalkstein für Altar, Taufbrunnen, Tabernakel, Apostelsteine und Weihwasserspender. Der ursprünglich vorhandene bruchrauhe, graugrüne Alpenserpentin für den Fußboden musste bei der Renovierung zwanzig Jahre später gegen einen manganroten Ziegelboden ausgetauscht werden.

Der Bau

In der Festschrift zur Konsekration der Pfarrkirche St. Johannes Evangelist München am 24. November 1968 durch Erzbischof Julius Kardinal Döpfner stellten die Architekten Adolf und Helga Schnierle den Bau der Kirche vor:

"Das katholische Pfarrzentrum liegt nicht in unmittelbarer Nähe des Einkaufszentrums der Siedlung, sondern einbezogen in die allgemeine Straßenflucht, mit lockerem Bezug zur Grünanlage. Hinweis auf die Existenz der Kirchenanlage gibt dem Kommenden zunächst der, zur Straße vorgeschobene Turm. Über mehrere Stufen erreicht man den eigentlichen Kirchenplatz, der von den Gebäuden des Gemeindezentrums dreiseitig umschlossen wird. Er soll nicht nur der Verbindung einzelner Funktionen dienen, sondern für die Gemeinde vor und nach den Gottesdiensten den Bezirk der Begegnung bilden. Im Osten wird der über Straßenniveau 1,25 m höher liegende Bereich vom Pfarrhof, im Norden vom Gebäude des Pfarrsaals mit Jugendheim und im Westen als Platzhauptwand von der Kirche selbst umschlossen.

Der Grundriss der Kirche stellt das zwangsläufige Ergebnis des nachkonziliaren, aber auch urchristlichen Selbstverständnisses einer dreiseitig um den Tisch des Herrn zur Feier der Eucharistie versammelten Gemeinde dar. Die vierte Seite nimmt das Präsidium ein. So ist auch in diesem Fall der Kirchenraum entgegen der früher gewohnten Form des Langhauses wieder zum Zentralraum geworden. Das Bemühen, einen Innenraum von solcher Größenordnung für ungehinderte Sicht stützenfrei zu halten, führte zum Konstruktionsprinzip eines Stahlbetonrahmensystems mit doppelter Stützenstellung, deren äußere, statisch vorgespannte Pfeilerreihe von der Außenwand aufgenommen wird. Das südlich angeordnete Seitenschiff nimmt den Sakramentstein mit Tabernakel und, um einige Stufen versenkt, den Taufstein auf. Dort ist auch der Platz für einen eventuell noch erforderlichen zweiten Altartisch für Messfeiern mit kleinerer Gemeinde vorgesehen. Alle tragenden Bauelemente der gesamten Anlage sind in schalungsrauhem Stahlbeton gegossen, Ausfachungen und Außenmauern in unverputztem Ziegelmauerwerk errichtet, die Dächer in Kupfer gedeckt. Aus grünem, bruchrauhem Alpenserpentin besteht der Kirchenfußboden, auf dem sich in hellem, ebenfalls rauh bearbeitetem Kalkstein die Altarinsel und das Sängerpodium erheben. Aus gleichem Material bestehen Altar, Taufstein und Sakramentstein, Apostelsteine und Weihwasserspender."

Der weitgehenden Bescheidung in der Form sowie der Wahl einer geringstmöglichen Anzahl sorgfältig aufeinander abgestimmter Materialien liegt das aufrichtige Bestreben der Architekten zugrunde, jede Beeinträchtigung des Wesentlichen behutsam zu vermeiden.